Ob und wie viele der Bücher tatsächlich Arsen enthalten, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Derzeit prüft die ULB mit der Universitätsverwaltung, Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz, wie die separierten Bestände zuverlässig auf Arsen geprüft und – wenn unbelastet – wieder zugänglich gemacht werden können. Die Universität Bonn hat sich bereits seit längerem mit dieser Thematik befasst und hat frühzeitig Maßnahmen getroffen, um die Situation zu sichern. Schließungen und Sperrungen wie von anderen Standorten berichtet, sind daher nicht erforderlich.
Im vergangenen Jahr haben unsere Fachleute in Zusammenarbeit mit der Kommission Bestandserhaltung des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) ein Maßnahmenpapier entwickelt.
Die Thematik betrifft vor allem Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Damals waren arsenhaltige Farbstoffe sehr gebräuchlich. Prominentestes Beispiel ist das „Schweinfurter Grün“. Daher werden potentiell arsenhaltige Bände aus dem 19. Jahrhundert grundsätzlich nicht mehr neu in den Bestand der Universität übernommen. Daneben können auch Buchschnitte von Büchern des 16.-18. Jahrhunderts eine Belastung mit Auripigmenten (Arsen-Schwefel-Verbindung) aufweisen. Die Schnitte haben häufig ein schmutzig-schlammiges Erscheinungsbild.
Arsen kann die Gesundheit belasten, wenn es beispielsweise in Form von Staub aufgenommen oder über die Hände auf Nahrungsmittel übertragen und dann verschluckt wird. Das reine Vorhandensein der Bücher in Regalen oder Magazinen ist nach aktuellem Erkenntnisstand unbedenklich. Auch in der ULB vorgenommene Luftmessungen haben keine Arsenbelastung ergeben.
Für Rückfragen stehen Ihnen die Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz (arbeitsschutz@verwaltung.uni-bonn.de) und die ULB (hl@ulb.uni-bonn.de) zur Verfügung.